Ein alltagstaugliches Radwegenetz für Piding: SPD-Landtagsabgeordneter Markus Rinderspacher informierte sich vor Ort über Pläne für Radverkehr

28. Februar 2020

Ein „Radschnellweg“ oder nur ein „schneller Radweg“ zwischen Bad Reichenhall und Freilassing? Das Mobilitätskonzept des Berchtesgadener Landes sieht zwar eine schnelle Radverbindung zwischen den beiden Städten vor und eine Machbarkeitsstudie ist durch den Landkreis bereits in Auftrag gegeben: Aber wie wird diese Schnellverbindung aussehen und wie lässt sich das Radwegenetz alltagstauglich (um-)gestalten? Um sich über diese Fragen zu informieren, hat sich vor kurzem der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Rinderspacher mit dem Landratskandidaten Roman Niederberger und einigen SPD-Kandidaten für den Gemeinderat in Piding getroffen.

Radwege Piding
SPD-Gemeinderatskandidat Matthias Pinkert (links) und Landratskandidat Roman Niederberger (Mitte) im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher über sichere und schnelle Radwege für Piding

Die Unterscheidung zwischen dem „Radschnellweg“ und einem „schnellen Radweg“ ergibt sich aus der möglichen Förderung durch den Bund: Das Bundesverkehrsministerium stellt 25 Millionen Euro Unterstützung für den Bau von Radschnellwegen bereit und übernimmt grundsätzlich 75 Prozent der Baukosten. Allerdings müssen dafür hohe Anforderungen erfüllt werden: eine Mindestbreite von drei Metern, bei sogenannten Zweirichtungswegen vier Metern ebenso wie eine strikte Trennung des Radverkehrs von anderen Verkehrsarten. „Es kann also sein, dass wir im Berchtesgadener Land zwar einen schnellen Radweg durch den Landkreis bekommen, aber eben keinen Radschnellweg nach dieser Definition“, erklärte der SPD-Landratskandidat Roman Niederberger und erneuerte seine Forderung, die Verbindung auf den gesamten Landkreis zwischen Laufen und Königssee auszudehnen. Wichtig sei vor allem die Alltagstauglichkeit des Radwegenetzes: sicher und ohne gefährliche Lücken.

Markus Rinderspacher erinnerte daran, dass sich auch der Freistaat Bayern an Förderungen beteiligt. „Noch dringender sind aber verpflichtende technische Lösungen, um die Unfälle beim Rechtsabbiegen zu vermindern, bei denen immer wieder Radfahrer, aber auch Fußgänger ihr Leben verlieren oder schwer verletzt werden“, forderte der Vizepräsident des Bayerischen Landtags. Wenn man den Radverkehr als umweltfreundliche Alternative weiter ausbauen wolle, seien dringend bessere Sicherheitsstandards erforderlich: „Durchschnittlich alle 32 Minuten verunglückt in Bayern ein Radfahrer. Während ansonsten die Unfallzahlen zurückgehen, steigen sie bei Radlern stetig an“, machte der Münchner Landtagsabgeordnete deutlich.

„Das Radl ist zwischenzeitlich aufgrund des Booms von Pedelecs und E-Bikes auch für Pendler attraktiv geworden“, stellte der SPD-Gemeinderatskandidat und passionierte Radfahrer Matthias Pinkert fest. Mit Entfernungen von deutlich unter 15 Kilometern seien viele große Betriebe und Arbeitgeber ohne weiteres von Piding aus mit dem Fahrrad zu erreichen. Deswegen brauche man als Überland-Verbindung sichere und schnelle Radwege, die nicht durch den Ort führen.

„Es freut mich sehr, dass ich nach Eurem kürzlich stattgefundenen Informationsbesuch zum Radlentscheid in München jetzt auch die Situation vor Ort kennenlernen konnte“, bedankte sich Markus Rinderspacher nach dem Gespräch bei den Pidinger Sozialdemokraten. Mit einer starken SPD im Pidinger Gemeinderat und im Kreistag werde man sicher auch ohne einen eigenen Radlentscheid Fortschritte für mehr Sicherheit und Schnelligkeit im Radverkehrs erzielen können.

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