Bei einem Treffen des SPD-Ortsvereins Piding in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt im Haus der Vereine stand vor kurzem das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel und insbesondere der geplante Verkehrsverbund mit Salzburg im Mittelpunkt. Zudem konnten die Pidinger Sozialdemokraten ein neues Mitglied im Ortsverein begrüßen.
Der Vorsitzende der SPD Piding Dieter Schaefer übergab zu Beginn des Treffens der 21-jährigen Lena Grünäugl ihr Parteibuch und hieß sie im Ortsverein Piding willkommen. Nach den Ergebnissen der Landtagswahlen in Ostdeutschland und in Österreich sei für sie jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich in der SPD aktiv für die Demokratie und eine fortschrittliche Politik zu engagieren, erklärte sie in ihrer Vorstellung. Als Studentin an der Fachhochschule des BFI Wien im Bereich Logistik und Transportmanagement brachte sie aktiv ihre Fachkenntnisse in die anschließende Diskussion über die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region und die Planungen für einen Verkehrsverbund ein.
Der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Roman Niederberger erläuterte zunächst den aktuellen Stand der Dinge. Nachdem Ende 2023 eine Grundlagenstudie zur Gründung eines Verkehrsverbundes des Berchtesgadener Landes zusammen mit dem Landkreis Traunstein beschlossen wurde, ist zwischenzeitlich Traunstein aus diesem Prozess ausgestiegen. Das Berchtesgadener Land hält aber am Ziel einer Integration in den Salzburger Verkehrsverbund fest; eine Zusatzuntersuchung wurde dafür in Auftrag gegeben. Im Herbst 2025 soll eine Entscheidung über den Verkehrsverbund getroffen werden, damit spätestens Anfang 2027 der Verbund starten kann.
Die Ortsvereinsmitglieder zeigten sich enttäuscht von der Traunsteiner Entscheidung und forderten zugleich, die Verbundentwicklung jetzt entschlossen voranzutreiben. „Gerade für Piding mit seinen Zug- und Busverbindungen Richtung Salzburg ist eine Verbundintegration von entscheidender Bedeutung, wenn wir die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver gestalten wollen“, fasste Dieter Schaefer die Diskussion zusammen.
„Es gibt deutschlandweit noch keinen grenzüberschreitenden Verkehrsverbund. Trotz der rechtlichen und organisatorischen Herausforderungen ist ein einheitliches Ticketsystem und eine gemeinsame Planung die beste Chance, um tatsächlich mehr Menschen in der Region für Bus und Bahn zu gewinnen“, zeigte sich Roman Niederberger überzeugt. Er forderte ein zusätzliches Engagement des Freistaats Bayern für bessere Rahmenbedingungen, der seit 2019 seine Mittel für die ÖPNV-Zuweisungen nicht mehr angepasst hat.
Auch bei dem bundesweiten Angebot dürfe es keinen Schritt zurück geben, ergänzte Lena Grünäugl zum Schluss der Diskussion und sprach sich für eine dauerhafte Absicherung und Finanzierung des Deutschland-Tickets aus. Zum Abschluss des Treffens vereinbarten die Ortsvereinsmitglieder, beim Thema nachhaltige Mobilität am Ball zu bleiben und sich als nächstes mit dem Ausbau des Radwegenetzes zu befassen.